Brüssel (energate) - Im Trilog zur geplanten EU-Strommarkt-Verordnung bahnt sich eine Kontroverse um die CO2-Grenzwerte für Kohlekraftwerke an. Die sogenannte EPS-550-Regel, die die EU-Kommission im Winterpaket "Saubere Energie" vorgeschlagen hat, beschränkt den Zugang zum Kapazitätsmarkt für Kraftwerke mit Emissionen über 550 Gramm CO2/kWh auf fünf Jahre nach Verabschiedung der Verordnung (energate berichtete). Die momentane estnische Ratspräsidentschaft will bei der nächsten Trilog-Runde von EU-Kommission, EU-Rat und EU-Parlament ein Positionspapier vorlegen, das diese Grenze aufweicht. Das berichtet die Brüsseler Klimaschutzorganisation Climate Action Network. Der estnische Vorschlag würde ihrer Einschätzung nach den Zugang zu Kapazitätsmarktzahlungen so erleichtern, dass sich die Lebensdauer jedes fünften europäischen Kohlekraftwerks auf 50 oder 60 Jahre verlängern könnte. Bislang stehen vor allem Deutschland, Italien, Frankreich, Portugal, Dänemark und Österreich zu der vorgeschlagenen EPS-550-Regel. Auf Widerstand stößt sie vor allem in Polen und Tschechien. Die nächste Trilog-Runde soll am 19. Dezember stattfinden. /gk