21.10.13, 14:03

London (energate) - Die britische Regierung hat mit französischen und chinesischen Unternehmen eine grundsätzliche Vereinbarung zum Bau eines Kernkraftwerks geschlossen. Wie der französische Konzern EDF mitteilte, hätten sich die britische Regierung und die Unternehmen EDF und Areva (Frankreich) sowie CGN und CNNC (China) über den Bau von zwei Reaktorblöcken am Standort Hinkley Point im Südwesten Englands geeinigt. Die endgültige Entscheidung soll im Juli 2014 fallen. Die erste Anlage vom Typ EPR könnte dann 2023 in Betrieb gehen. Die Kosten für beide Blöcke schätzen die Partner auf insgesamt auf 16 Mrd. Pfund (19 Mrd. Euro). Dabei seien die Kosten für die Entsorgung und den Rückbau der Anlagen bereits mit eingerechnet. Weiterhin bestehe für die Unternehmen die Option zum Bau von zwei weiteren Reaktorblöcken am Standort Sizewell im Südosten Englands.

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Die Unternehmen erhalten laut EDF für den erzeugten Strom eine garantierte Einspeisevergütung in Höhe von 92,5 Pfund/MWh (109,21 Euro/MWh). Der Vertrag läuft dabei über 35 Jahre. Die Einspeisevergütung wird dabei an die Inflationsrate angepasst. Sollte das zweite Kernkraftwerk in Sizewell ans Netz gehen, sinkt die Vergütung aufgrund von Skaleneffekten um drei Pfund/MWh. Das britische Energieministerium hat errechnet, dass die Kernkraftwerke zu diesem Preis wettbewerbsfähig seien mit künftigen Gaskraftwerken und anderen Erzeugungsanlagen "mit niedrigem CO2-Ausstoß". Das finanzielle Risiko während Planung und Bau des Kernkraftwerkes liege bei den beteiligten Unternehmen. Allerdings werden 65 Prozent der Investitionssumme über staatliche Bürgschaften abgedeckt.

Mit 45 bis 50 Prozent soll der französische Stromkonzern EDF den größten Anteil an dem Projekt halten, zehn Prozent gehen an den Anlagenbauer Areva. 30 bis 40 Prozent teilen sich die Unternehmen China General Nuclear Corporation (CGN) und China National Nuclear Corporation (CNNC). Weitere 15 Prozent könnten an interessierte Dritte gehen, heißt es weiter.

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Premierminister David Cameron erhofft sich von dem Investment nicht nur einen Schub für Südwestengland, sondern für ganz Großbritannien. Rund 25.000 Arbeitsplätze sollen die beiden Reaktoren am Standort Hinkley Point schaffen. Für den Betrieb sind laut EDF rund 900 Mitarbeiter nötig. In Hinkley Point stehen bereits zwei Atomkraftwerke, wobei noch eins - Hinkley Point B - in Betrieb ist. /sa